Montag, 26. November 2018

Dernière

Gestern Nachmittag fand die allerletzte Vorstellung des Programms 'Villa Monti' statt, die sogenannte Dernière. Es war eine emotionale Angelegenheit. Katja wurde zeitweise sehr ruhig und traurig. Aber trotzdem konnte sie die meiste Zeit die Artisten anfeuern und hat mit den anderen beiden Zirkuskindern Stimmung gemacht.
Die Dernière ist immer etwas speziell, weil die Artisten etwas in ihre Darbietung einbauen können, was sie an den rund 120 Vorstellungen davor nicht durften. Nennenswert ist z.B. die plötzliche Verdoppelung des Clowns Pflotsch: Sein Bruder hat sich mit identischem Kostüm und Frisur neben den Pflotsch gestellt und mitgetanzt. Insbesondere die Frisur war fast noch besser als das Original.
Oder die frivolen Schleuderbrettler, die in Unterhosen eine kurze Showeinlage machten. Bei ihrer Schleuder-Nummer war dann alles wieder ordnungsgemäss eingepackt (zum Glück ?).

Nach der Vorstellung gab es Standing Ovations, und eine Ansprache von Johannes Muntwyler, der dieses mal tatsächlich in die Manege trat, und nicht nur über Telefon die Verabschiedung vornahm. Langjährige Mitarbeiter wurden geehrt: Ein Marokkaner konnte sein 30 (!) jähriges Jubiläum feiern, und der Bassist 20 Jahre! Alle Mitarbeiter durften sich in der Manage verdanken lassen, und darunter auch die 3 Kids, welche bei jedem Auf-/Abbau tatkräftig mitgeholfen haben, und auch den Souvenirverkauf mit ihren selbstgemachten Pompons angekurbelt haben. 💰


Unmittelbar nach der Vorstellung gab es das traditionelle Apéro für alle, inkl. Getränken (mit und ohne Alkohol). Bevor dann die anschliessende Party begann, haben wir uns in den Wohnwagen zurückgezogen. Von Ruhe aber keine Spur: Der Bass der Zirkus-Soundanlage hat den Wohnwagen richtig durchgeschüttelt. Zum Glück war auf dem Gelände nach 22 Uhr Nachtruhe angesagt. Was die Partyleute anschliessend machten, entzieht sich meiner Kenntnis, aber Party war sicher noch nicht fertig.


Am nächsten Morgen heisst es nun: Zelte abbrechen und verschieben nach Wohlen ins Hauptquartier. Allerdings meinte der Abbauchef: "Wer sich nicht fähig fühlt, ein Fahrzeug zu fahren, solle sich melden. Sicherheit geht vor."
Ich habe das letzte Mal im Zirkus geschlafen. Ursula und Katja haben noch eine Aufräumwoche vor sich, bevor es nach Hause geht, und ich hab zuhause auch noch etwas zu tun, damit die beiden das Haus wieder in etwa so betreten können, wie sie es verlassen haben. 😏
Es war eine schöne Zeit, mal etwas anderes, auch für mich. An jedem Wochenende konnte ich Zirkusluft schnuppern (nur Gastspiel in Winterthur hab ich ausgelassen), und dennoch, gepackt hat es mich nicht. Es heisst zwar, sag niemals nie, aber da müsste viel Geschehen, dass ich mal mit auf Tour gehen würde. Aber ich würde Ursula und Katja sofort unterstützen, wenn sie das wiederholen wollen (letztere allerdings erst wieder NACH der Erstausbildung! 😉).

Samstag, 24. November 2018

Nochmal Trapeztraining :-)

 Heute Vormittag durften die Kids mit Renato am Tanztrapez trainieren. (Renato kommt aus Genf und ist Katjas Lieblingsartist.) Auch diesmal Trapez- und Sprachunterricht. Einmal mehr ein tolles Erlebnis. Ganz herzlichen Dank.

Ein bisschen Hausarbeit...



Soviel Dreck hat es auf 2 Quadratmeter Wohnwagen-Boden!

Und danach Weihnachtsdeko aufhängen...


Mittwoch, 21. November 2018

Salto Natale


Gestern Abend war eine grosse Gruppe von Mitarbeiter und Artisten vom Circus Monti im Salto Natale. Circus-Mitarbeiter dürfen kostenlos in andere Circusse. Wir wollten uns diese Chance nicht entgehen lassen. Wir waren sehr gespannt.
Unglaublicherweise durften wir in der Königsloge sitzen. Das sind Plätze vis-a-vis vom Artisteneingang ganz nahe von der Manege. Ein solcher Platz kostet 195.- !!! Entsprechend grosse Erwartungen hatten wir ans Programm. Aber na ja- es gefällt uns allen besser im Monti.
Einige Nummern waren nicht nach unserem Geschmack, die Kostüme teilweise sehr unpassend und alt, einige Darbietungen recht anzüglich und die Absage von Rolf Knie war total unnötig!
Aber es war trotzdem schön. Besonders gefallen haben uns diese Artisten:
- Johan Wellton, Jongleur aus Schweden:
- Satirov Truppe: Leiterbalance aus Russland
- Zachary Tomlinson: Seilspringer aus USA
- Carmen Mota Ballet mit Spanischen Tänzen

Wir haben gestaunt, wir pompös das Buffetzelt ist und gleich dahinter waren absolut geschmacklos dekorierte Gänge, also ob man dort alles übrige Dekomaterial irgendwie hingepappt hätte. Das Angebot im Buffetzeit war viel kleiner als im Monti. Es gab aber auch warme Speisen, welche wir nicht gekauft haben dun darum nicht beurteilen können. Bei den Toiletten hatte es anstelle von Papier in den Spendern, aufgerissene Tüechlipackungen aus der Migros. Solches Sachen gibt es im Monti nicht!

Auch die Anreise war ungewöhnlich. Wir fuhren mit dem Zug zum Flughafen. Dort mussten wir quer durch den Flughafen laufen zum Shuttelbus, der usn zum Salto Natale brachten.


Dienstag, 13. November 2018

Im Circus Nock

Am letzten Freitag hat Katja mit den anderen Kinder und der anderen Köchin den Circus Nock in Aarau besucht. Sie haben es spannend gefunden, einen ganz anderen Circus zu besuchen.
Der Monti gefällt ihnen aber besser und sie kamen gerne wieder zurück.

Doch noch Teilzeit-Kostümpflegerin


Soviel muss jede Woche gewaschen werden!
 Mein Wunsch-Job im Circus wäre die Kostümpflege gewesen. Aber ich wurde für die Küche eingeteilt. Jä nu...
Die Kostümpflegerin hat eine Schulterverletzung und ist  teilweise krank geschrieben. So arbeite ich seit ein paar Wochen am Montag- und Dienstagvormittag doch noch in der Kostümpflege. Wobei ich vor allem bügle, Wäsche aufhänge und manchmal ein bisschen flicke. Also nicht gerade die spannenden Arbeiten...
Heute kam Armelle in die Kostümpflege gestürmt, weil sie ein Kostüm fürs Varieté weiter machen lassen wollte... Da ich alleine dort war, durfte ich das machen. Es hat mich gefreut, hat mich aber 2 Stunden Zeit gekostet und war ziemlich mühsam zum Machen. Hoffentlich passt es der Artistin. War etwas schwierig, an einem hautengen Teil zu nähen ohne die entsprechende Artistin messen zu können.
Das rot-goldene Kleidli, vorne auf dem Bild habe ich erweitert, dahinter sind die Kostüme, die ich noch bügeln sollte!

Fasnachtseröffnung???

Am Wochenende war eine Freundin von Katja aus Niederönz zum Übernachten im Circus.
Am Samstagnachmittag hatten sie sich Einiges zu erzählen, haben gemeinsam mit Thomas die Vorstellung besucht und gespielt, während ich gearbeitet habe.
Am Sonntag hatte ich den ganzen Tag frei. Wir sind mit einem Wohnwagen-Zmorge in den Tag gestartet. Beim Spaziergang durch Zürich wurden wir von Guggenmusiken überrascht. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich den Grund herausfand: 11.11.!
Wir sind weiter zur ETH spaziert und haben im ETH-Museum (focus TERRA) an einer Führung über Erdbeben teilgenommen, inkl. Erdbebensimulator, das war sehr eindrücklich.
Zum Zmittag haben wir in der Holy Cow Burger und Pommes gegessen. Mmhhh....
Am Nachmittag gab es bei strahlendem Sonnenschein zwei Runden Kubb und andere Spiele. Schon bald war es Zeit für Katja's Freundin und Thomas auf den Zug nach Niederönz zu gehen.

Katja's Post



Katja hat von allen ihren Klassenkameraden von Niederönz wunderschöne Briefe bekommen. Sie hat sich riesig darüber gefreut. Nun hat sie einen 3-seitigen Brief zurückgeschrieben.


Laaaanger Brief :-)

Letzte Woche bekam ich einen laangen Brief aus Kappelen von meinen 1.-3. Klässler. Ich habe mich riesig gefreut. Ganz herzlichen Dank.

Ein paar lustige, treffende, schöne Aussagen vom Brief:
- Ich habe gedacht, die Allmend wäre viel kleiner.
- Ich habe nicht gewusst, dass ein Circus soviel Strom braucht.
- Ich habe nicht gedacht, dass es einen Werkstattwagen hat.
- Wir durften Ankereisen lüpfen.
- 2 Waschmaschinen für 60 Leute, das geht ja mega lang zum Waschen.
- Ich habe nicht gedacht, dass so ein kleines Häuschen so viele Zimmer hat. (Mannschaftswagen)
- Diese Kammer (Sattelgang) ist geheim.

So schön. DANKE.

Dreck in Zürich

Da es beim Transport und Aufbau in Zürich geregnet hat. Hat sich die Wiese vom Kasernenareal schnell in einen Sumpf verwandelt. 
Der Aufbau wurde mühsam. Aus dem Buffetzelt mussten sie beispielsweise vor dem Verlegen der Bodenplatten Wasser rauspumpen. Um die Zelte mussten Wassergräbli gemacht werden. usw
Die Wohnwagen der Familien und Festangestellten stehen auf dem Rasen, und das ist gut so, weil es hier ruhiger ist, als bei den anderen Wohnwagen in der Allee, aber es bedeutet auch viel mehr Dreck im Wohnwagen, was wir aber gerne in Kauf nehmen.
 Durch die feuchten Herbstnächte und die Regentropfen ab und zu, bleibt der Platz recht sumpfig. Jedes Mal, wenn ich über den Platz laufe, habe ich ein bisschen Angst in eine Pfütze zu fallen... Aber das ist zum Glück bisher noch nicht passiert!
Grundsätzlich dürfen wir uns aber wettertechnisch absolut nicht beschweren, wir haben eine sehr trockenen und warme Circus-Saison erlebt.

Alle 4 Montikinder gemeinsam unterwegs...

Ausser den 3 grossen Montikinder ist auch ein 16 Monat alter Junge auf der Saison 2018 dabei. Er ist der Sohn vom Clown Pflotsch. Paola, die Mutter war letzte Woche für Engagement als Regisseurin in Belgien. Fast alle MitarbeiterInnen und Artistinnen haben irgendwann mal zu Leon geschaut. An zwei Nachmittagen haben die 3 grossen Montikinder diese Aufgabe mit grosser Freude und Begeisterung übernommen. Einmal hat sie Thomas begleitet dun einmal ich.
Wir waren gemeinsam auf einem nahegelegenen Spielplatz. Die 3 grossen Kids waren beschäftigt, Leon hatte Freude und Pflotsch konnte arbeiten. Also alles tiptop.

Mittwoch, 7. November 2018

Katja in der Manege

Am Montagabend durfte Katja spontan mit einer jungen Circusmitarbeiterin (nicht Artistin😉) in der Manege am Luftring trainieren. Katja hatte Spass und Freude.
War schön zum Zuschauen. Ganz herzlichen Dank an die Trainerin.

Gestern Nachmittag nutzten die Kinder den vorstellungsfreien Nachmittag zum turnen in der Manege: Purzelbäume, Saltos, Rollen, Diabolo spielen, Böckli gumpen, Kopfstand...
Zudem  haben sie Szenen aus dem aktuellen Programm nachgespielt: wer darf Armelle sein und wer Pflotsch... wo laufen die genau durch, wo steht das Sofa in dieser Szene? Da die Kinder das Programm schon über 30mal sahen, war das kein Problem.




Freitag, 2. November 2018

Brücke übers Berner Münster

Die Reihenfolge der Blog-Einträge ist etwas durcheinander.  Aber diese Bild möchte ich euch nicht vorenthalten.
Am letzen Freitag machten Katja, Thomas und ich einen Spaziergang von der Berner Allmend über den Rosengarten und Bärengraen in die untere Altstadt.
Ein Circuskind ist sie geworden 😊😍

Französisch über Skype!

Katja musste von gestern auf heute die unten abgebildeten französischen Sätze lernen. Sie war sehr müde und unmotiviert. Lernen war so schwierig und ich war nach einem langen Küchentag ziemlich müde. Thomas hat dann netterweise das Üben mit Katja über Skype übernommen. Er kann viel besser Französisch als ich und hatte zudem gestern Abend viel mehr Nerven.
Heute morgen hat Katja  mit mir die Wörter noch schreiben gelernt.
Beim heutigen Test in der Schule erreichte sie 7 von 11 Punkten. Anbetracht der Umstände (schwierig und wenig Zeit) ist das total ok.


Brr... und die Auswirkungen...

Das regnerische kalte Wetter beeinflusst unsere  Aktivitäten im Circus.
So ziehen die Kids es jetzt manchmal vor im warmen Wohnwagen zu zeichnen und Musik zu hören, statt draußen zu sein.

Etwas weniger angenehm sind die engen Platzverhältnisse im Esswagen So müssen wir aus Platzgründen ab und zu das Essen in der Küche holen und mit den Kinder im Wohnwagen essen. Sieht auf dem Foto nicht ungemütlich aus, aber ist schon sehr eng und wir würden alle lieber mit den anderen Circusleuten im Esswagen essen.